Mechanik

Alle beweglichen Teile eines RC-Cars lassen sich verändern oder einstellen. Dazu gehören:

  1. Motorarretierung
  2. Motor-Ritzel
  3. Hauptzahnrad
  4. Kupplung
  5. Kardanwelle
  6. Kardanwellen/Differenzial-Kopplung
  7. Differenzial
  8. Antriebswellenmitnehmer
  9. Antriebswellen
  10. Radachsen
  11. Lenkgestänge / Servo Saver

Motor und Getriebe

Die Motorarretierung (1) erfolgt über eine Stellschraube. Neben einer weiteren Befestigungsschraube läuft die Stellschraube in einer bogenförmigen Nut. Da sie in dieser Nut geführt wird, ergeben sich flexible Einbaupositionen für den Motor. Durch Variation lässt sich der Abstand zwischen Motor-Ritzel (2) und Hauptzahnrad (3) einstellen. Bei dieser Einstellung muss darauf geachtet werden, dass die beiden Zahnräder nicht zu straff, aber auch nicht zu locker zueinander sitzen. Ein minimales Spiel ist optimal um einen leichten Lauf zu erlauben und ein Überspringen der Zähne zu verhindern. Eine zu straffe oder zu lockere Einstellung würde zu einem erhöhten Verschleiß der Zahnräder führen.

Kupplung

Die Kupplung (4) ist häufig eine semi-feste Verbindung zwischen dem Hauptzahnrad und dem restlichen Antriebsstrang. Durch eine selbstsichernde Mutter wird eine straffe Feder gegen den Schleifmitnehmer und dieser gegen die Reibefläche des Hauptzahnrades gepresst. Besteht eine zu große Momentendifferenz, schleift die Kupplung. Auf diese Weise kann die Momentübertragung an die Räder limitiert werden. Über die besagte Mutter und die Feder lässt sich dabei der Anpressdruck der Kupplung einstellen. Festeres Anziehen führt zu höheren übertragbaren Drehmomenten. Eine Limitierung dieser Momente macht allerdings Sinn. Beispielsweise RC-Cars, die für den Einsatz auf Schotter ausgelegt sind, erfahren in High-Grip-Situationen (auf Asphalt) einen erheblich erhöhten Gegenmoment. Derartige Situationen belasten die Zahnräder im Getriebe und in den Differenzialen auf übermäßige Weise. Da im herkömmlichen Einsatz auf Schotter Momente dieser Größe üblicherweise auf Grund von Schlupf an den Rädern nicht übertragen werden müssen, ist es sinnvoll, die Kupplung so einzustellen, dass Schlupf an der Kupplung entsteht, wenn man das RC-Car auf Asphalt bewegt. Natürlich ist die Handhabung der Kupplungseinstellung sehr individuell und soll hier nur beispielhaft beleuchtet werden.

Antrieb

Die Kardanwelle (5) ist in RC-Cars oft aus Aluminium und wir mit Mitnehmern (6) mit den Differenzialen verbunden. Sind diese Mitnehmer aus Aluminium, neigen Sie stark dazu, zu verschleißen. Es ist sehr sinnvoll, sie gegen Stahlteile auszutauschen, oder immer Ersatzteile dabei zu haben. Der Verschleiß dieser Kardan/Differenzial-Kopplungen (6) wirkt sich teilweise in erheblichem Rotationsspiel der Kardanwelle aus.

Differenzial

Das Differenzialgetriebe (siehe Bild unten) dient der Verteilung des Antriebsmomentes auf 2 anzutreibende Räder. Bei 4WD Fahrzeugen ist hinten und vorne je ein Differenzialgetriebe zu finden. Durch die spezielle Anordnung der Zahnräder ist es möglich, angetriebene Räder gleichzeitig, schlupffrei ungleiche Distanzen zurücklegen zu lassen. Dies ist bei Kurvenfahren der Fall, denn das kurveninnere Rad legt dabei eine kürzere Strecke zurück. Durch die bereits besprochene Rutschkupplung werden die teils filigranen Zahnräder im Inneren des Differenzialgetriebes entlastet. Da der Differenzialkorb meist aus Plastik hergestellt wird und dazu neigt zu erhitzen, ist eine Leichtgängigkeit des Differenzials oft langfristig nicht gegeben. Durch den Einsatz von Aluminium-Differenzialkörben kann dieses Problem verhindert werden.

Die am Differential befindlichen Antriebswellenmitnehmer (8) leiten die Antriebsmomente über die Antriebswellen (9) an die Radachsen weiter. Teilweise findet man (bspw. beim Black Commando) die Antriebswellen und Radachsen als ein Teil verbunden über ein Kardangelenk. Beim Einstellen der Radträger (Sturz und Spur) muss darauf geachtet werden, dass die Antriebswellen in jedem Moment locker und freigängig sind. Sollten die Antriebswellen gestaucht werden, führt das zum Versagen der Mechanik der Differnziale und zu erhöhtem Verschleiß der Reifen und Zahnräder. Außerdem geht Leistung verlohren.

Achsen

Die Radachsen sind bei einem RC-Fahrzeug die am häufigsten defekten Teile. Sie verbiegen oder brechen sehr schnell, wenn die Fahrt durch eine Kollision gestoppt wird. Die Sollbruchstelle befindet sich an der Bohrung für den Bolzen für die Radmitnehmer (6-Kant). Übermäßig harte Einschläge verursachen ein Brechen, wodurch jedoch die Querlenker und Kugellager entlastet werden. Radachsen sollte man immer in größerer Menge als Ersatzteil vorrätig haben.

Lenkung

Das Lenkgestänge kann durch konsequente Anwendung von Aluminiumteilen sehr präzisiert werden. Es ist dann nahezu wartungsfrei. Sehr wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, der Ersatz des Servohebels durch ein Aluminiumteil. Der s. g. Servo-Saver ist eine Momentenkupplung, die ab einem bestimmten Moment keine Kraft mehr überträgt und entkoppelt wird. Durch Verwendung eines Servo-Savers wird der Servomotor geschützt. Im Falle einer Blockade der Lenkmechanik kann es nicht passieren, dass der Servo seine Zielstellung nicht erreicht. Sollte dies anderenfalls verhindert werden, würde der Servo-Motor durchbrennen, da der Servo immer weiter versucht, die Zielstellung zu erreichen, es im Falle einer mechanischen Blockade aber nicht schaffen kann.

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